Osterburken. Senioreneinrichtungen sind gewöhnlich ein Ort an dem sich Menschen wohl und sicher fühlen sollen. Während der Coronakrise rückten diese immer wieder in den Blickpunkt des Infektionsgeschehens. Vergangene Woche informierte sich Minister Peter Hauk MdL erneut über die aktuelle Situation. Dazu besuchte er das Seniorenzentrum Residenz Sonneneck in Osterburken.

Ina Spiesberger und Stefanie Schaffer-Bigiel schilderten dabei dem Minister sowie dem Osterburkener Bürgermeister Jürgen Galm die Eindrücke der zurückliegenden Monate. „Unser Seniorenzentrum wurde im November ebenfalls von der Pandemie getroffen. Es war und es ist nach wie vor keine einfache Zeit, wir leben immer noch mit der ständigen Angst, dass wir erneut getroffen werden könnten“, sind sich die beiden Leiterinnen bewusst. Die Fälle im November hätten eindeutig gezeigt, dass das hochansteckende Virus keinen Halt mache und schnell um sich greifen könne. Die Rückverfolgung aber habe gut geklappt, sodass eine schnelle Eindämmung möglich war, erläutert Frau Spiesberger.

Stefanie Schaffer-Bigiel ergänzt: „Dies war eine sehr schwierige Zeit mit großen Herausforderungen für alle Beteiligten. Es erforderte viel Verständnis seitens der Senioren und ihrer Angehörigen, für das wir uns vielmals bedanken möchten. Unser großer Dank gilt ebenso dem unermüdlichen Einsatz unserer Mitarbeiter und dem Gesundheitsamt für die konstruktive Zusammenarbeit.“

„Bester Schutz wäre eine schnellstmögliche Impfung“, meint Bürgermeister Jürgen Galm. Doch eben dies sei gar nicht so einfach, erklären die beiden Vertreterinnen des Seniorenzentrums Residenz Sonneneck: „Nach wie vor werden nur vollstationäre Einrichtungen von Impfteams aufgesucht. Betreute Wohnanlagen derzeit nur, wenn sich diese in unmittelbarer Nähe zu einer stationären Pflegeeinrichtung befinden. Dies ist bei uns nicht der Fall und somit besteht für uns nur die Möglichkeit die über 80-jährigen zur Impfung in ein Impfzentrum zu begleiten. Seitens der Angehörigen haben wir große Unterstützung erfahren. Damit ist bisher jedoch leider nur ein Teil der impfbereiten Senioren geschützt, obwohl man genau weiß, dass Gemeinschaftseinrichtungen sensibel sind“, sind sich Ina Spiesberger und Stefanie Schaffer-Bigiel einig.

Peter Hauk fasst zusammen: „Damit sind Einrichtungen des Betreuten Wohnens voll und ganz von den freiwerdenden Impfterminen abhängig, wie jeder andere Bürger auch. Das ist nicht zufriedenstellend, denn eine Minderung der Infektionsgefahr innerhalb solcher Einrichtungen bleibt damit aus. Solange Impfungen nicht flächendeckend durchgeführt werden, bleiben diese Einrichtungen vulnerabel. Das ist nicht akzeptabel. Deshalb werde ich weiter darauf drängen, dass sich dieser Umstand ändert und Seniorenzentren wieder das sind was sie sein sollen – nämlich sicher und ein Ort der Begegnung!“, so Hauk.