Der Odenwald ist für seine dichte Bewaldung bekannt, folglich ist dort auch jede Menge Holz vorhanden. Doch auch im Odenwald machte sich in den vergangenen Jahren die Trockenheit in den Wäldern bemerkbar. Nicht zuletzt waren die trockenen Bedingungen auch optimal für die Verbreitung des Borkenkäfers. Optimistisch zeigte sich Forstminister Peter Hauk MdL, vergangene Woche bei einem gemeinsamen Besuch mit Bundestagskandidatin Nina Warken MdB, beim Sägewerk Schröpferin Mudau. „Die lange Kälte im Frühjahr und die anhaltende Nässe sorgt dafür, dass sich der Borkenkäfer dieses Jahr zum Glück nicht so rasch verbreitet wie in den Trockenjahren zuvor in denen er noch bis zu vier Generationen ausbildete. Dieses Jahr werden es zwei, maximal drei sein“, so Hauk der von Haus aus Förster ist. Durchaus macht dies den gebeutelten Waldbauern und auch den Sägebetrieben Mut. „Die Fichte ist das beste Bauholz der Welt, sind sich die Geschwister Heidi und Ralf Schröpfer vom gleichnamigen Sägewerk und Karlheinz Hess, der für Schröpfer im Holzeinkauf tätig ist, einig. Heidi Schröpfer betont dabei auch die Bedeutung einer nachhaltigen Holzwirtschaft für die Gesellschaft: „Der Wald ist das Lebenselixier aller Menschen. Er muss gepflegt, mit Maß geerntet und für die nachfolgende Generationen auch wieder aufgeforstet werden. Wir selber stellen kein Bauholz her, aber wir produzieren Schnittholz für umweltfreundliche Verpackungen wie z.B. Kisten und Paletten.“ Ralf Schröpfer ergänzt: „Mit unseren Sägenebenprodukten: Rinde, Sägemehl, Hackschnitzel, leisten wir einen kleinen Beitrag zur Erzeugung von umweltfreundlicher Energie, z.B. bei der Erzeugung von Pellets.“

Die aktuelle Nachfrage, gerade aus Fernost, habe auch preislich Höchststände erreicht. Beim Sägewerk Schröpfer hingegen ist man langjährigen Kunden treu geblieben. „Mit den Jahren hat sich ein Kundenstamm aufgebaut, welchen wir auch jetzt in solchen Zeiten immenser Nachfrage ordentlich und zeitgerecht bedienen“, sind sich die Geschwister Schröpfer einig. Dennoch beobachte man den Weltmarkt und blicke schon etwas mulmig nach Asien. „Die Nachfrage nach Holz wird in China weiter hoch sein. Gerade einmal rund 10% sind dort bewaldet, der Rohstoff Holz werde jedoch ein immer beliebterer Ersatz auch für Kunststoff. Holz ist quasi das neue Gold. „Diese Entwicklung kann für Mittelständler gefährlich werden“, bringen es Karlheinz Hess und die Geschwister Schröpfer auf den Punkt. Forstminister Peter Hauk ruft deshalb schon seit Monaten die heimische Sägeindustrie dazu auf, bei Anfragen aus Amerika nicht direkt schwach zu werden, sondern vor allen Dingen auf eine nachhaltige Absatzentwicklung zu setzen. „Wir leben in einer Marktwirtschaft, da soll und wird die Politik nicht eingreifen. Jeder Sägebetrieb im Land sollte jedoch darauf achten, wie wertvoll zuverlässige Kundenaufträge in den vergangenen Jahren waren. Schnell könnte ein Preisdruck aus Asien bzw. Amerika für deutsche Sägebetriebe zur Abhängigkeit führen“, so Hauk. Eher ruft der Minister dazu auf, im aktuellen Boom die inländischen Strukturen wie die Einrichtungen von forstlichen Betriebs- und Verwaltungsgemeinschaften zu optimieren um diese dadurch für die Zukunft nachhaltig aufzustellen. Dies bringe langfristig einen Mehrwert für den Handel, die Forstwirtschaft aber auch für den Wald wofür Hauk die Zustimmung von Heß und Schröpfer erfährt. „Wir haben in Sachen Effizienz schon noch Luft nach oben. Beispielsweise würde eine verstärkte Zusammenarbeit in forstlichen Betriebsgemeinschaften bei Maschinen- oder Personalengpässen Lücken schließen. Dazu braucht es das Zutun der einzelnen Waldbesitzer. Gerade jetzt könnte es gelingen hier einige zukunftsfähige Entscheidungen zu treffen“, sind sich die Beteiligten einig.

Dass in der Holzwirtschaft Zukunft liege bestätige auch die positive Resonanz von Förderprogrammen wie die der Holzbauoffensive des Landes. „Bauen mit Holz ist modern, das ist gut so, denn in keinem anderen Baustoff kann Kohlenstoff besser gespeichert werden. Ich bin dankbar, dass es solche kleinen und mittelständischen Sägewerke wie den Familienbetrieb in Mudau gibt. Sie machen es auch weiter möglich, dass das Bauen mit Holz im Land vorangetrieben werden kann und Kundenwünsche absehbar erfüllt werden“, lobt Peter Hauk abschließend.