Mosbach. Die Menschenkette am vergangenen Montag zeigte ein eindrückliches Bild über die Situation der Einzelhändler in Mosbach und landesweit. Bei einigen, gerade im Bereich Kosmetik aber auch im Bereich Bekleidung und Blumenwaren geht es um die Existenz. Gewöhnlich sei der Monat Januar eher ein „schlechter Monat“ trotzdem sei es vor allem die Ungewissheit die den Verkaufsleuten zu schaffen mache. Ähnlich verdeutlicht es auch der Vorsitzende des Aktiven Gewerbe Neckar & Elz Mosbach im Gespräch mit Minister Peter Hauk MdL.

„Zum Einkauf gehört ein gewisses Feeling. Beispielsweise dass der Kunde fühlt und direkt sieht was er kaufen möchte“, sagt Käsmann. „Dies und eben eine freundliche Beratung sind die wichtigsten Alleinstellungsmerkmale des Einzelhandels in unseren Innenstädten. Online kann da nicht mithalten“, ist Peter Hauk überzeugt. Gerade aber der Handel im Netz bringe die Händler nachhaltig in Gefahr. „Viele gewöhnen sich derzeit an den Onlinehandel. Dabei werden die Vorzüge der Innenstadthändler oftmals völlig ausgeblendet. Das ist unsolidarisch und langfristig schon gar nicht nachhaltig“, so Hauk. Viel eher wirbt der Minister für „Click and Collect“, also dass Waren bestellt und später abgeholt werden können. Oder wenn schon online, dann „regional online“ beispielsweise über den Onlineshop der ansässigen Einzelhändler. „So wird der Bedarf des einzelnen gedeckt und den Händlern in dieser schwierigen Zeit wenigsten ein Teil der Ausfälle kompensiert“, ergänzt der VorsitzendeKäsmann. Trotzdem etabliere sich ein solcher Onlinehandel nicht über Nacht. Ebenso seien hohe Kosten und kein zu unterschätzender Aufwand mit der Pflege eines Onlineshops verbunden. Für einen zwei oder drei Mann Betrieb sei dies alleine nicht darstellbar.

Beim ersten Lockdown waren alle noch wesentlich entspannter, nun ist ist die Stimmung gerade unter den Verkäuferinnen und Verkäufern deutlich sorgenreicher. Viele sind nur auf 450 Euro Basis beschäftigt, nicht selten sind solche Jobs gänzlich weggefallen, das drückt die Stimmung enorm, ist jedoch in vielen Betrieben Instanz um liquide zu bleiben“, schildert Roland Käsmann die Eindrücke aus der Mosbacher Geschäftswelt.

Für Friseure und Kosmetiker brauche es in den kommenden Tagen dringend eine Öffnungsperspektive für die Einzelhändler. „Die großen Anstrengungen der Einzelhändler, Kosmetiker und Friseure müssen perspektivisch belohnt werden“, so Hauk abschließend.