Mudau. Einige Waldbesitzer und Interessierte sind am vergangenen Montag (08.04.2019) der Einladung des CDU Gemeindeverbands Mudau gefolgt. Referent des Abends war der CDU-Landtagsabgeordnete und Minister für den Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk MdL. Schwerpunktthema der Veranstaltung war die Forstentwicklung und die zu erwartenden Änderungen durch die Forstreform ab dem Jahr 2020. Forstminister Hauk konnte in der Thematik Forstreform die Waldbesitzer mit überwiegend kleiner Waldstücke beruhigen. Unterm Strich ändere sich für den Privatwaldbesitzer unter 100 Hektar nur Geringfügiges. Die Kosten für Beratung durch Förster werde auch in Zukunft erschwinglich sein und mit 70% vom Land bezuschusst, so Hauk. In Sachen Holzvermarktung sei die aktuelle Vermarktung von Holz sehr schwierig. Europaweit habe der Wald durch anhaltende Hitzeperioden und nur sehr geringe Niederschläge gelitten. Folglich habe der Borkenkäfer Einzug in die Wälder genommen und die Bäume seien bei Sturm über den Winter hinweg besonders anfällig gewesen. Deshalb herrsche derzeit am Markt ein Überangebot an Holz und damit ein enormer Preisverfall. Mit der Gründung der forstlichen Vereinigung Odenwald-Bauland sei man aber auf einem richtigen Weg den Aufwand der Vermarktung zu minimieren, zeitgleich aber den maximalen Gewinn zu erzielen, führte Hauk weiter aus. Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger begrüßte ebenso die Gründung der forstlichen Vereinigung. Für die Gemeinden im Kreis sei es eine Entlastung und für private Waldbesitzer auf Dauer eine Anlaufstelle.Jedenfalls werde damit der Holzverkauf, auch für private Waldbesitzer, professionell sichergestellt. Vorstellbar wäre, dass die FVOB unter Umständen künftig neben Vermarktungsaufgaben auch die Bewirtschaftung einzelner Waldflächen vornehmen könnte.
Ein besonderes Anliegen war dem Minister die Stärkung des Waldes in der Zukunft. „Klimawandel und Schädlinge bedrohen unsere Wälder in einem Maß, in dem es nun um die Frage geht, gibt es künftig noch Wälder oder nicht. Deshalb müssen wir jetzt alles daransetzen, gemeinsam den Wald zu retten und ihn fit für die Zukunft zu machen“, so der Minister. Bei der anschließenden Frage- und Diskussionsrunde stand vor allem die künftige Bewirtschaftung von kleinen Waldflächen im Fokus. Zunehmend sei es zu beobachten, dass Eigentümer ihre Waldstücke vernachlässigen. Als Grund dafür sieht man vor allem das gesunkene Interesse an der privaten Waldbewirtschaftung. Aber auch der fachgerechte Umgang mit Werkzeug und Motorsägen stelle für immer mehr einen Hinderungsgrund dar, hieß es aus den Reihen der Waldbewirtschafter. Umso gefragter werden in Zukunft Forstämter oder private Unternehmen sein, die sich um die Bewirtschaftung des Waldes kümmern. Auch das Interesse an genossenschaftlichen Zusammenlegungen wurde von einigen Anwesenden bekundet. In seinem Schlusswort betonte der CDU-Politiker nochmals die Bedeutung des Waldes in der Region. In Zukunft müsse man in der Holzwirtschaft noch enger zusammenarbeiten. Holz sei ein wichtiger Rohstoff, der in Zukunft vor allem im Bau von Wohnraum und kommunalen Einrichtungen weiter an Bedeutung gewinnen werde.
Abschließend dankte Herbert Münkel im Namen der CDU Mudau Peter Hauk MdL und Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger für die aufschlussreichen Beiträge. Ebenso bedankte sich Münkel bei allen Interessierten, besonders bei den anwesenden Kandidaten für die Kommunalwahlen im Mai.